Ernährungsumstellung, Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Kommentare 5

Histamin | Von altem Käse und schwerem Wein

Käse und Rotwein. Klingt für die einen nach Urlaub, für die anderen nach dem Inbegriff eines gelungenen Abschlusses ihres 5-Gänge-Sterne-Menüs. Es gibt aber auch Menschen, für die klingt das nach Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall, Migräne, Herzrasen und nach juckendem Hautausschlag. Dabei ist Käse doch so gesund. Je gereifter um so besser. Er enthält keine Laktose mehr und sorgt als probiotisches Lebensmittel für eine ausgewogene Darmflora. Und enthält Rotwein nicht gefäßschützende Polyphenole? Ja. Und trotzdem hat diese Kombi schon so manchem den Abend, die Nacht und wahrscheinlich auch den darauf folgenden Tag ruiniert.

Warum ist das so? Gereifter Käse enthält, genau wie lange gereifter Rotwein, sehr viel Histamin. Alkohol ist zudem ein Histaminliberator. Zusammen genossen eine ziemlich explosive Mischung für Menschen mit Histaminintoleranz. Sie nehmen mit Käse und Rotwein sehr viel Histamin auf und der im Wein enthaltene Alkohol lässt sie zusätzliches körpereigenes Histamin ausschütten. Blöderweise produzieren sie aber zu wenig Diaminoxidase (DAO), das Enzym, das Histamin außerhalb der Zellen, also im Blut und vor allem im Darm wieder abbaut. Nachdem die Histaminmenge im Körper eine jeweils individuelle Schwelle überschritten hat, kommt es dann zur Histaminose mit zum Teil heftigen Symptomen.

HISTAMIN – EIN WICHTIGER BOTENSTOFF

Histamin kommt im menschlichen Organismus, genauso wie in tierischen Organismen, aber auch in Pflanzen und Bakterien vor. Das biogene Amin ist ein Abbauprodukt der Aminosäure Histidin und wird im menschlichen Körper hauptsächlich in den Mastzellen gespeichert, um bei Bedarf ausgeschüttet zu werden.

Dort erfüllt Histamin vielfältige Funktionen. In erster Linie dient es als Botenstoff bei allergischen und entzündlichen Vorgängen. Bei einer Entzündung sorgt Histamin dafür, dass die Blutgefäße weit gestellt werden, damit das Blut schneller zum entzündeten Gewebe gelangt, so dass Immunzellen vor Ort etwaige Krankheitserreger bekämpfen können. Bei einer äußerlich sichtbaren Entzündung erkennt man das an Rötung und Schwellung. Auf der Haut ist Histamin damit bei allergischen Reaktionen auch für Blasen, Quaddeln und Juckreiz verantwortlich.

Histamin übernimmt aber noch viele weitere Aufgaben in verschiedenen Organen, meist im Rahmen der körpereigenen Abwehr:

  • Zentrales Nervensystem: Histamin dient als Neurotransmitter und ist beteiligt an der Regulation des Wach-Schlaf-Rhythmus und Hunger- und Sättigungsgefühl, sowie an der Auslösung des Brechreizes.
  • Verdauung: Histamin steigert die Magensäureproduktion und regt die Darmbewegung an, um eingedrungene Keime möglichst schnell loszuwerden.
  • Herz-Kreislauf-System: Histamin fördert die Ausschüttung von Adrenalin und steigert so die Herzfrequenz
  • Atmung: Histamin ist verantwortlich, dass sich die Bronchen zusammenziehen, z.B. bei einer allergischen Reaktion oder bei Asthma, ebenfalls, um sich echter oder im Rahmen einer Allergie eben vermeintlicher, Krankheitserreger zu entledigen.
  • Bei Frauen kurbelt Histamin die Östrogenproduktion an und ist mit dafür verantwortlich, dass sich die Gebärmutter während der Regel zusammenzieht

Körpereigenes Histamin wird, nachdem es seine Aufgabe erfüllt hat im Körper schnell wieder abgebaut. Dafür ist vor allem das Enzym Histamin-N-Methyltransferase (HNMT) zuständig.

UND WAS PASSIERT, WENN ICH HISTAMINHALTIG ESSE?

Um den Körper vor zusätzlichem, über die Nahrung zugeführten, Histamin zu schützen und das sensible Gleichgewicht nicht zu stören, bildet der Mensch hauptsächlich im Dünndarm das Enzym Diaminoxidase (DAO). Es sorgt dafür, dass das in der Nahrung enthaltene Histamin abgebaut wird, bevor es vom Darm aufgenommen werden kann. Damit schützt es uns vor einer „Histamin-Vergiftung“, vor einer Histaminose.

Menschen mit einer Histaminintoleranz bilden aus verschiedenen Gründen zu wenig DAO im Dünndarm. Deshalb kommt es bei ihnen häufig zu einem Histamin-Überschuss und je nach individuell verbleibender Enzymaktivität zu sehr unterschiedlichen Beschwerden.

Eine Histaminintoleranz zeichnet sich also durch das Ungleichgewicht zwischen Bildung, Zufuhr und Abbau von Histamin aus.

WELCHE LEBENSMITTEL ENTHALTEN VIEL HISTAMIN?

Der Histamingehalt von Lebensmittel ist äußerst variabel. Er hängt von unterschiedlichen Faktoren wie Frische bzw. Reifegrad, Fermentierung, Lagerung und Zubereitung ab. Zusätzlich gibt es außerdem Lebensmittel, die zwar selbst kein Histamin enthalten, aber den Körper triggern, vermehrt Histamin auszuschütten. Man nennt sie deshalb Histaminliberatoren. Außerdem gibt es Lebensmittel, welche die Bildung von DAO hemmen.

Ich würde sagen: Es ist kompliziert!

Wohl kaum eine andere Nahrungsmittel-Unverträglichkeit lässt sich so schwer behandeln. Hier muss man wirklich ganz viel Geduld und Selbstfürsorge aufbringen und sich ganz genau beobachten. Zu den exogenen (von außen kommenden) Faktoren, die für eine vermehrte Histaminausschüttung im Körper sorgen können, gehören nämlich auch noch eine Reihe von Medikamenten und außerdem Stress, Sorge, Schlafmangel, der weibliche Zyklus und mechanische Reize, wie Hitze, Kälte und sogar Duftstoffe.

Als wäre das noch nicht genug, gibt es außerdem in unserem Darm nachgewiesenermaßen Bakterienstämme, die Histamin produzieren (das normalerweise durch DAO abgebaut wird). Dies sollte man unbedingt auch bedenken, wenn man als Histamin-Intoleranter ein Probiotikum einnehmen möchte. Es gibt viele, eigentlich für den Darm sehr nützliche, Bakterien, die Histamin produzieren.

Grundsätzlich kann man sagen, dass, je mehr Protein ein Lebensmittel enthält die Gefahr um so größer ist, dass es bei längerer Lagerung Histamin bildet. Folgend eine kurze Übersicht der histaminhaltigsten Lebensmittel und bekannter Histaminliberatoren:

HISTAMINHALTIGHISTAMINLIBERATOR
Haltbar gemachte Fleischprodukte, wie Salami und geräucherter Schinken, Hackfleisch, Innereien (auch frisch)Tomaten
Käse, je reifer um so histaminhaltiger: z.B. Parmesan, alter Gouda, aber auch SchimmelkäseAvocado
Fischkonserven, geräucherter Fisch, Thunfisch (auch frisch)Ananas
Meeresfrüchte (auch frisch)Zitrusfrüchte
Bohnen und andere Hülsenfrüchte, auch ErdnüsseErdbeeren
Soja und SojaprodukteHühnereier (nur das Eiweiß)
Fermentiertes/eingelegtes Gemüse: z.B. saure Gurken, Sauerkraut, Kim-ChiHülsenfrüchte
Lange gelagerte alkoholische Getränke, z.B. Rotwein, Whiskey, Weinbrand, WeißbierNüsse, vor allem Walnüsse
Schokolade, KakaoHefe, Hefeextrakt
Überreife Früchte, Erdbeeren, Bananen, Himbeeren, Kiwi, Orangen, AnanasAlgen
Tomaten, Auberginen, Avocado, Spinat, PilzeAlkohol
Fertiggerichte, wegen des hohen Verarbeitungsgrades, der langen Lagerung und der Zusätze (z.B. Glutamat)Schokolade, Kakao

Diese Lebensmittel hemmen zusätzlich die DAO-Produktion im Dünndarm: z.B. Alkohol, Kakao, Schokolade, schwarzer Tee, grüner Tee, Energy-Drinks.

Im Netz gibt es sehr viel widersprüchlich Lebensmittel-Listen. Goldstandard ist hier wirklich die Liste der SIGHI. Wahnsinnig detailliert und gut recherchiert. Aber auch diese Liste ist nur eine Empfehlung. Im Grunde muss jeder (jahaaa – mit einem Ernährungstagebuch) in mühsamer Forschungsarbeit herausfinden was, wieviel davon, in welcher Kombination und womöglich noch in welchem Gemütszustand einem bekommt.

Häufig kumuliert sich der Histaminkonsum auch, das heißt, wenn ich schon die Tage davor relativ histaminhaltig gegessen habe, reicht manchmal nur eine winzige Menge Histamin, um mein „Histaminfass“ zum Überlaufen zu bringen. Andersherum verträgt man histaminhaltige Lebensmittel nach einer Phase der Karenz zunächst meistens wieder besser.

Wie du aus der Tabelle entnehmen kannst, gibt es also tatsächlich Lebensmittel, die man bei einer Histaminintoleranz strikt meiden sollte, weil sie sowohl Histamin enthalten als auch die Histaminfreisetzung im Körper fördern bzw. zusätzlich die DAO-Produktion hemmen.

Eine Salami-Pizza mit Parmesan und einem schönen Glas Rotwein ist also keine so gute Idee!

Wer auf eine histaminarme Ernährung achten muss, sollte beim Einkaufen immer auf besondere Frische achten. Fisch und Fleisch möglichst tiefgefroren kaufen, bzw. beim Metzger des Vertrauens. Bei abgepackter Ware immer auf das Verfallsdatum achten. Überreifes Obst und Gemüse meiden.

SYMPTOME EINER HISTAMINOSE

Wenn man bedenkt, welche Aufgaben Histamin im Körper erfüllt, kann man sich eigentlich schon vorstellen, wie sich ein Zuviel davon im Körper auswirkt. Entsprechend den physiologischen Eigenschaften von Histamin, führt eine Histaminose häufig zu folgenden Symptome:

  • Klassische Allergiesymptome wie Hautrötungen, Quaddeln, Juckreiz, laufende oder verstopfte Nase, Atembeschwerden, Asthma, gereizte, geschwollene Augenlider
  • Anzeichen gesteigerter Durchblutung, plötzliche Gesichtsröte, ein sogenannter „Flush“
  • Verdauungsbeschwerden wie Krämpfe, Blähungen, Durchfall, Sodbrennen, Übelkeit, Erbrechen
  • Getriggert durch erweiterte Blutgefäße kommt es zu Kopfschmerzen bis hin zur Migräne, auch Schwindel ist möglich
  • Kreislaufprobleme mit Herzrasen, Blutdruckabfall, Herzstolpern
  • Bei Frauen: Starke Regelschmerzen, unregelmäßiger Zyklus

Eine starke Histaminose ist eigentlich eine Art Lebensmittel-Vergiftung. Auch bei Gesunden löst sie Symptome aus. Zum Beispiel im Rahmen einer Fischvergiftung.

DIAGNOSE UND THERAPIE DER HISTAMININTOLERANZ

Eine Histaminintoleranz lässt sich am besten durch eine Eliminationsdiät mit anschließendem Provokationstest diagnostizieren. Es gibt zwar Labore, die Tests auf Histamin im Stuhl und im Blut anbieten oder sogar Gen-Tests, damit lässt sich die Histaminintoleranz jedoch nicht zweifelsfrei beweisen. Sie können aber zumindest eine Verdacht auf dem Weg zur Diagnose begründen.

Die Eliminationsphase sollte nicht mehr als 4-6 Wochen dauern. Wenn es dir unter einer histaminarmen Ernährung deutlich besser geht, kannst du (musst du aber nicht) auch noch mal einen Provokationstest machen, indem du etwa wirklich histaminhaltiges isst. Hier würde sich z.B. besagte Salamipizza mit Parmesan und einer Rotwein-Begleitung anbieten.

Sobald du dir sicher bist, dass du auf Histamin reagierst, fängt die Arbeit erst richtig an. Ein Ernährungs- und Symptom-Tagebuch, in dem du akribisch alles notierst, auch psychische Faktoren, wie z.B. Stress, ist die wichtigste Grundlage für den Weg in die Beschwerdefreiheit. So kannst du dir nach und nach deine ganz individuelle Wohlfühl-Ernährung erarbeiten. Lass dich von Rückschlägen nicht entmutigen! Bei Histaminintoleranz spielt Stress wirklich eine sehr große Rolle. Wenn du gestresst bist, kann es also sein, dass du plötzlich viel weniger verträgst. Wichtig ist deshalb zu lernen, mit Stress umzugehen und damit insgesamt deine Lebensqualität zu verbessern. Ich persönlich bin ja ein großer Yoga-Fan!

Du solltest deinen Ärzten unbedingt mitteilen, dass du unter einer Histaminintoleranz leidest. Es gibt nämlich eine ganz Reihe von Medikamenten, die relativ drastische Symptome auslösen können. Vor allem Röntgenkontrastmittel gelten als Histaminliberatoren. Eine ausführliche Liste dazu findest du hier.

DEN HISTAMINABBAU BESCHLEUNIGEN

Du hast die Möglichkeit DAO (z.B. DAOsin) als Präparat einzunehmen. Es macht Sinn, wenn du vorher weißt, dass du um eine histaminhaltige Mahlzeit nicht herumkommst (z.B. wenn du Essen gehst oder eingeladen bist). DAO-Präparate müssen kurz vor, bzw. direkt zur histaminhaltigen Mahlzeit eingenommen werden, um die beste Wirkung zu erzielen und du solltest keinen Alkohol dazu trinken, weil dieser die Wirkung von DAO hemmt. DAO-Präparate helfen leider nicht jedem. Für den Dauergebrauch sind sie ohnehin nicht geeignet.

Ist das Kind schon in den Brunnen gefallen und du liegst leidend auf dem Sofa, kann die Einnahme von hochdosiertem Vitamin C helfen, deine körpereigene DAO-Produktion anzukurbeln und den Histaminspiegel zu senken. Es sollten dann schon mindestens 500-1500 Milligram (eine Überdosierung hat keine Folgen) täglich sein. Am besten eine säuregepuffertes Vitamin C-Präparat. Sinnvoll sind auch Vitamin C-haltige Kaugummis gegen Seekrankheit oder Schwangerschaftsübelkeit. Sie geben konstant Vitamin C ab, welches über die Mundschleimhaut sehr schnell aufgenommen wird. (Obacht: Bei Fruktose- bzw. Sorbitintoleranz unbedingt auf die Zutaten achten, zuckerfreie Kaugummis enthalten oft Sorbitol.)

Vitamin B6 und Kupfer fungieren als Coenzym von DAO. Bei manchen Betroffenen kann eine regelmäßige Substitution helfen, die Symptome zu lindern.

HISTAMININTOLERANZ UND CED

Okay, jetzt endlich wird’s auch interessant für uns CED-ler, denn die Histaminintoleranz meistens „erworben“ und nur selten genetisch bedingt. Bedeutet im Klartext: Es gibt einen konkreten Auslöser. Und – Bingo! – CED gehört auf jeden Fall dazu.

In verschiedenen Studien hat man einen erhöhten Histaminspiegel in Kombination mit einer erniedrigten DAO-Aktivität bei entzündlichen Darm­er­krank­ungen wie Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa gefunden. Die Studien kommen zu dem Schluss, dass der durch die Entzündung entstandene Schaden an der Darm-Mucosa (Darmschleimhaut) zu einer mangelnden DAO-Produktion führen kann.

Zusätzlich wird während eines Schubes, also bei aktiver Entzündung, mehr Histamin in das Darmlumen ausgeschüttet. Diese „doppelte“ Histaminbelastung kann zu Symptomen einer Histaminintoleranz führen, die aber oft von den Symptomen der Grunderkrankung überlagert werden.

Außerdem gibt es eine weitere Studie (mit Mäusen), die gezeigt hat, dass eine hohe Histaminkonzentration die Entzündung im Darm zusätzlich verschlimmert. Im Schub gerät man also vermutlich in eine Art „Histamin-Teufelskreis“. Ich würde dir deshalb auf jeden Fall raten, dich während dieser Phase möglichst histaminarm zu ernähren, um deinen Darm nicht noch zusätzlich zu belasten.

FAZIT UND PERSÖNLICHE ERFAHRUNG

Die eben angeführten wissenschaftlichen Erkenntnisse untermauern tatsächlich meine persönlichen Erfahrungen. Ich habe schon sehr früh gemerkt, dass mir fermentierte Lebensmittel (leider – denn sie sind ein toller Booster für die Darmflora) überhaupt nicht bekommen. Nicht in Remission, aber vor allem nicht während eines Schubes.

Wenn mein Darm wirklich richtig entzündet ist, ernähre ich mich fast schon intuitiv histaminarm. Ich verzichte auf geräuchertes, esse keine Hefeprodukte, bereite alles frisch zu und meide Nüsse und Sojaprodukte. Auch Obst und Gemüse, das ich in Remission eigentlich gut vertrage, lasse ich dann weg. Dazu gehören Tomatenprodukte, Pilze, Himbeeren und Zitrusfrüchte. Und leider auch meine geliebte 80% Schokolade. Nur Avocado kann ich weiterhin essen. Im Gegenteil – sie ist für mich ein echter „Magenschmeichler“ und im Schub eigentlich das einzig Rohe, was ich essen kann. Das muss bei dir aber nicht so sein. Vielleicht verträgst du im Schub etwas ganz anderes.

Wenn du gerade einen Schub hast, dann versuch doch einfach mal für einige Zeit hinstaminarm zu essen und schau, ob dir das Linderung verschafft. Ich kann es auf jeden Fall sehr empfehlen.

FÜR DIE WEITERE RECHERCHE

QUELLEN

5 Kommentare

  1. Yorgos sagt

    Hallo Miriam!

    Sehr schöne webseite und ein sehr informativer Artikel. Danke!

    Ich glaube da ist ein sehr kleiner Fehler in der Tabelle. Alkohol ist auf der falschen Kolumne verlisted. Tomaten und Avocados, etc sollten dann auf der „guten“ Seite sein.

    Habe selber eine Kondition names Osteoporosis, die mich ermuntert hat keine Milchprodukte einzuhnemen, mehr Fruchte zu essen und irgendwie Entzündungen im Körper abzubauen.

    Habe einiges hir gelesen das sehr hilfreich ist. Nochmals vielen Dank!

    • Lieber Yorgos,

      vielen Dank für deinen netten Kommentar. Ich glaube, du hast da etwas missverstanden. Die Liste in meinem Artikel unterscheidet nicht histaminreiche und histaminarme Lebensmittel, sondern zeigt auf, welche Lebensmittel besonders histaminreich sind und welche, (zum Teil zusätzlich) die körpereigene Histaminausschüttung anregen (sogenannte Histaminliberatoren). Tomaten haben zwar selbst gar nicht so viel Histamin, regen den Körper aber zu einer sehr starken Ausschüttung an. Avocados enthalten je nach Reifegrad sehr viele biogene Amine. Wenn sie keine braunen Stellen haben, sind sie hingegen oft verträglich. Alkohol ist ein Histaminliberator, zusätzlich hemmt er das Enzym, das in unserem Körper für den Abbau von Histamin zuständig ist.

      Es ist natürlich immer auch sehr individuell. Manche reagieren eher auf histaminreiche Lebensmittel, manche stärker auf Liberatoren. Jeder muss das für sich selbst vorsichtig austesten.

      Lieber Gruß
      Miriam

      • Yorgos sagt

        Danke fũr die Berichtigung.

        Habe den Artikel ein zweites Mal gelesen und diesen Teil besser Verstanden.

        Es ist ein echter Balance-akt und bin immer noch im ausfinding machen welche Lebensmittel/Kombinationen helfen und welche Entzündungen anregen.

        Das ist wirklich ein hilfreicher Artikel.

  2. Kati sagt

    Hi Miriam,
    Vielen Dank für die Infos zur CED – Histamin!!

    Es deckt sich mit meinen Erfahrungen der letzten Jahre. Und hierdurch kommt endlich auch mehr Kontrollerleben in Bezug auf die CED rein. Warum kriege ich wieder Entzündungsgefühl nach einem leckeren Pizzaessen usw.
    Ich persönlich erlebe die Histaminliberatoren als relevanter für Schubverschlechterung, umgekehrt tun mir einige histaminreiche Speisen (Lachs, Thunfisch) eher gut wahrscheinlich durch das Eiweiß. Bitterschoko auch 😛
    Ich wollte aber noch auf was anderes hinaus: durch Beschäftigung mit MCAS/ Liberatoren und persönlichen Schubtriggern (zB Reiseübelkeit, Wohnen in Stadtnähe) erkläre ich mir zumindest die CU als mastzellenassoziierte Umwelterkrankung. Und zwar v.a. Entzündungsreaktion auf Schadstoffe, Zusätze, Duftstoffe usw. CU gibt es ja erst seit der Industrialisierung, die Vermutung in einigen Studien ist Luftverschmutzung und natürlich vieles andere. Zusammen mit der Empfindlichkeit einer zu dünnen Lecithin-Dickdarmschicht ergeben sich durch getriggerte Entzündungsbotenstoffe Teufelskreise, bei anderen Menschen ist es stattdessen halt Schilddrüse, Rheuma usw.

    Mir persönlich hilft also auch das Meiden der Trigger, naturnaher Lebensstil (ziemliche Herausforderung) und antientzündliche Ernährung (viele Kräuter, Tees, Ingwer, Mariendistel uvm.)

    In jedem Fall danke Dir, denke es ist ein sehr wichtiges Thema und leider eines wozu die ÄrztInnen nicht informieren.

    Liebe Grüße
    Kati

    • Liebe Kati,

      vielen Dank für deinen sehr interessanten Kommentar. Der Ansatz, dass die CU eine mastzellenassoziierte Umwelterkrankung sein könnte, finde ich sehr spannend. Bei MC stellt sich das meiner Meinung nach anders dar. Aber deine These kann ich durch persönliche Beobachtung durchaus bestärken: Ein Freund von mir leidet an Urtikaria Pigmentosa, einer angeborenen kutanen Mastozytose. Diese macht sich aber immer wieder auch durch colitisartige Verdauungsprobleme bemerkbar, sobald er sich über einen längeren Zeitraum histaminreich ernährt. Der Zusammenhang ist nicht von der Hand zu weisen.

      Ich wünsche dir alles Gute, viel Durchhaltevermögen bei deinem Lebensstil und möglichst viele schöne, beschwerdefreie Tage! 🙂

      Miriam

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.